2. Platz: El Paraiso, Kolumbien geröstet von Günter Coffee Roasters

Bewertungsergebnisse
FloralRhabarberHimbeerePfirsich
88%Gesamtergebnis
Aroma80%
Geschmack80%
Nachgeschmack79%
Säure78%
Körper und Mundgefühl80%
Balance79%
Süße 79%
Gesamteindruck81%

Der zweite Platz in der Kategorie „diverse Aufbereitung“ geht an die Günter Coffee Roasters in Freiburg. Der verwendete Kaffee ist ein Castillo von der Finca El Paraíso in Kolumbien.

Auf 87,53 Punkten kommt dieser Kaffee von Diego Bermudez, der damit neben dem besten Kaffee in der Aufbereitungskategorie „divers“ auch den zweitbesten Kaffee als Produzent stellt.

In der Kategorie „diverse Aufbereitung“ nehmen Kaffees teil, die nicht traditionell gewaschen wurden, sondern andere Fermentations- und Aufbereitungsmethoden durchlaufen haben.

Aufbereitung des Kaffees

Das vorliegende Lot CH-08 wurde wie folgend aufbereitet: Bei der Ernte der Kirschen befinden sich 88% im vollreifen Stadium, 12% sind mittelreif. Als erstes werden die Kirschen mit ozonisiertem Wasser gereinigt um den Anteil an Mikroorganismen zu verringern. Die erste Phase der Fermentation dauert 168h mit einem Ratio von 2kg Kirschen pro Liter Wasser bei 17°C (anaerob). Nach dieser Fermentation werden die Kirschen entpulped. Die zweite Phase der Fermentation findet aerob ohne Wasser für 48h bei 19°C statt. Anschließend werden die Bohnen per Umlauft mit 35°C und einer relativen Luftfeuchte von 30% getrocknet bis zu der gewünschten Restfeuchte von 10%/11%. Danach werden die Bohnen zur Stabilisierung in Grainpro Säcke gefüllt und 15 Tage ruhen gelassen. Im letzten Schritt findet das Milling statt mit weiterer elektronischer und manueller Sortierung.

Geschmack des Kaffees

Aprikose, Honig, Litchi und Cherry-Likör eröffnen das Aroma dieses außergewöhnlichen Kaffees. Himbeeren, Pflaume und Aprikose ziehen sich auch durch den Geschmack, begleitet von der charakteristischen Litschi-Note, die dem Kaffee zu eigen ist. Ein saftige Säure und ein weicher mittlerer Körper runde den Kaffee ab.

Ein herausragender Filterkaffee!

Mehr über die Farm „el Paraíso“

Mitbegründer der Farm El Paraiso ist Diego Samuel Bermudez. Er ist für seine experimentellen Kaffees bekannt und hatte seine Kaffees schon in einigen Röstereien in Europa gehabt. Er möchte unter anderem der Varietät Castillo mehr Beachtung im Specialty Markt vermachen. Sein Spezialgebiet ist die Kaffeeaufbereitung. Er kauft Kaffeekirschen von umliegenden Farmen und prozessiert diese auf sehr hohem Niveau. Dadurch kann er die Rohkaffees teurer verkaufen und die Farmer so höher vergüten.

Warum dieser Kaffee?

Wir sind durch Zufall an diesen Kaffee gekommen. Durch die starke Fermentation der Kaffeebohnen haben sich einige davon weisslich verfärbt, weshalb der eigentliche Käufer in Europa diesen abgelehnt hat. Über unseren Freund Nikolai Fürst (https://www.desarrolladores.cafe), mit dem wir regelmäßig zusammen arbeiten, haben wir diesen Kaffee letztendlich erhalten. Der Kaffee wurde unter mehreren Rösterei in Deutschland aufgeteilt.
Nach der Ankunft konnten wir zwar die weisslichen Bohnen sehen, nach dem Rösten haben wir aber weder visuell noch geschmacklich Defekte feststellen können und haben uns umso mehr über diesen außergewöhnlichen Kaffee gefreut. Das Mundgefühl zeigt sich extrem cremig, weshalb wir entschlossen haben diesen als Espresso zu deklarieren, obwohl er für uns eher einen Omni Roast darstellt. Wir haben schon mehrmals stark fermentierte Kaffees auf dem Cupping Tisch gehabt, oft störte uns der Eigengeschmack der Fermentation, den aus unserer Sicht einige dieser Kaffees aufweisen. Der EL Paraiso ist da anders, er zeigt die Fermentation hauptsächlich im Mundgefühl und dieses ist sehr cremig und angenehm. Zusätzlich und das zeichnet für uns einen sehr guten Kaffee aus, ist er in den Aromen sehr vielschichtig. Im ersten Schluck überwiegen andere Noten, als nach kurzem Abkühlen mit den weiteren Schlücken.

Zum Gewinnerkaffee der Günter Coffee Roasters.