Die besten Filterkaffees aus Afrika 2020 stehen fest. 40 Röstereien aus Deutschland, der Schweiz und Österreich haben Muster eingereicht. Neun professionelle Kaffee-Verkoster:innen (Q-Grader) haben die Muster nach einem standartisierten Protokoll verkostet.
Die Kaffees wurden in zwei Kategorien aufgeteilt. Traditionell gewaschene Kaffees werden nach dem Pflücken der Kaffeekirschen entpulpt, also vom Fruchtfleisch getrennt und anschliessend gewaschen. In die Kategorie Sonstige Aufbereitung fallen Kaffees, die trocken aufbereitet wurden, eine anaerobe Fermentation oder Mischtechniken durchlaufen haben.
Die besten gewaschen aufbereiteten Filterkaffees aus Afrika
Der erste Platz in der Kategorie gewaschene Aufbereitung geht an die Rösterei onetake aus Hamburg mit 90,38 Punkten. Verwendet wurde der Kaffee Halo Beriti aus Äthiopien. Gründer und Röster Tolga Daglum röstete einen komplexen Kaffee, der das Zusammenspiel zwischen den Noten der schwarzen Johannisbeere und einer balancierenden Säure perfekt meistert. Die Jury findet Noten von Bergamotte, Jasmin, Pfirsich und Schwarztee.
Den zweite Platz belegt die Rösterei Supremo mit 90,17 Punkten. Die Rösterei aus dem Münchner Großraum folgt nur 0,21 Punkte hinter dem Erstplatzierten. Das eingereichte Lot Arbegona von Rumudamo Coffee in Sidama hat schon von sich reden gemacht und bei der ersten äthiopischen Cup of Excellence auf dem Podium abgeschlossen. Der Kaffee besticht durch seine Aprikosen-Note in Zusammenspiel mit einer eleganten Floralität von Jasmin und Bergamotte.
Der dritte Platz geht an die Zürcher Rösterei Birchbach mit 88,13 Punkten. Geröstet wurde das Lot Genji Challa 5 von der Nano Challa Kooperative in Jimma, Oromia. Der Kaffee zeigt ein spannendes Zusammenspiel zwischen würzigen, floralen und fruchtigen Noten. Im Aroma finden wir Rooibos-Tee und dunkle Beeren, der Geschmack erinnert an Honig, Brombeere, Holunderblüten mit einem langen, eleganten Nachgeschmack nach Kardarmon und Pfirsich.
- Platz: onetake coffee, Hamburg – 90,38 Punkte
- Platz: Supremo Kaffee, Unterhaching – 90,17 Punkte
- Platz: Birchbach Coffee, Zürich – 88,13 Punkte
- Platz: Stoll Kaffee, Zürich – 87,21 Punkte
- Platz: Kaffee-Bühne, Biberach – 85,17 Punkte
- Platz: Kaffeewerkstatt Kucha, Offenhausen – 85,13
- Platz: Holm Kaffee, Frechen – 84,92 Punkte
- Platz: Siegel-Kaffeerösterei, Schwäbisch Hall, 84,88 Punkte
- Platz: roestbar, Münster – 84,71 Punkte
- Platz: Schamong Kaffee, Köln – 84,14 Punkte

Die besten „divers“ aufbereiteten Filterkaffees aus Afrika
Der erste Platz und damit der Sieg geht an die Rösterei elbgold aus Hamburg mit 91,89 Punkten. Das Lot „Bombe Anaerobic“ von Produzent Faysel A. Yonis aus der Region Bensa in Sidama, Äthiopien kombiniert auf geniale Weise die Komplexität hochwertiger äthiopischer Kaffees mit der Technik der anaeroben Fermentation. Der Kaffee liefert eine Explosion an Intensität und Geschmacksnoten. Noten von Lychee, Schwarzer Johanisbeere, Erdbeeren, getrockneten Steinfrüchten, Pfirsich und intensiven florale Noten, die an Hagebutte erinnern, vereinen sich in diesem Kaffee. Die saftige zitrische Säure weist eine hohe Transparenz auf und trägt dazu bei, dass der Kaffee an einen süssen Weisswein erinnnert. Mango ist eine präsente Note, die sich bis in den langen Nachgeschmack zieht. Der Körper des Kaffees ist weich und seidig. Ein früchteteeartiger Kaffee, den jeder einmal getrunken haben sollte.
Den zweiten Platz belegt die Rösterei Henauer Kaffee aus Zürich mit einem Kaffee aus der P14-Linie. Der äthiopische Kaffee „Asefa Bensa“ Farm aus Daye, Sidamo, wurde mit 89,57 Punkten bewertet. Der florale und beerige Kaffee strotzt nur so von dunklen Beeren, er ist zitrisch und orangig, erinnerte an Bergamotte und im Nachgeschmack an schwarzen Tee. Gleichzeitig ist der Nachgeschmack lang anhaltend, sauber und süss. Der Körper ist tee-artig und doch auch dicht und saftig. Die zitrische-„vibrante“ Säure ist hell und klar und führt zu einer sehr guten Balance des Kaffees.
Der dritte Platz geht an die Rösterei nomi coffee aus Wien. Orangen, leicht blumige Note und kandierte Früchte eröffnen das Aroma. Die hohe Intensität der Aromatik ist auch darin begründet, dass der Kaffee zu den länger entwickelten Röstungen im Feld gehört. Im Geschmack versammeln sich Granatapfel, schwarze Johanisbeere und Noten von Erdbeermarmelade.
- Platz: elbgold, Hamburg – 91,89 Punkte
- Platz: Henauer Kaffee, Zürich – 89,57 Punkte
- Platz: nomi coffee, Wien – 87,89 Punkte
- Platz: Kafferösterei Baum, Leer – 87,50 Punkte
- Platz: Mókuska Caffè, Stuttgart – 86,29 Punkte
- Platz: van Gülpen, Emmerich – 86,18 Punkte
- Platz: Hot Roasted Love, Bielefeld – 86,11 Punkte
- Platz: røststolz, Freiburg – 85,75 Punkte
- Platz: Kaffeekommune, Mainz – 85,46 Punkte
- Platz: Good Karma Coffee, Karlsruhe – 85,39 Punkte
